Fliegender Teppich

Der fliegende Teppich
Kinder-Mit-Mach-Ausstellung für jung & alt
März – Juli 2002
EINE
IMAGINÄRE REISE IN DEN ORIENT.
Die überaus große Resonanz bei den Schulklassen in und um Duisburg, die Ausstellung verzeichnete über 22 000 Besucher, veranlasst die Veranstalter zur Wiederaufnahme des Themas. Dies geschieht auch aus aktuellem Anlass. Gerade vor dem Hintergrund der Ereignisse am 11. September 2001 müssen Inhalte der islamischen Kultur transparent gemacht werden. Die cubus kunsthalle möchte mit dieser Ausstellung insbesondere Kindern und Jugendlichen das Thema der islamisch geprägten Lebenswelt und Kultur vermitteln und so einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten. Sie verfolgt dabei das Ziel, die eigene und die fremde Kultur besser zu verstehen, die Wurzeln der eigenen Kultur in der fremden Kultur zu erkennen und somit den Dialog zu vertiefen.
In der geplanten Ausstellung stehen Kreativität und Phantasie im Zentrum. Über den märchenhaften, faszinierenden Orient von 1001 Nacht hinaus, sollen Vorurteile abgebaut und das lückenhafte Bild über den Orient korrigiert werden. Die Ausstellung versucht Brücken zwischen den verschiedenen Lebenswelten zu bauen und den Dialog zwischen den Kulturen zu fördern, indem die Besucher den Orient jenseits bestehender Klischees entdecken.
Auf dem FLIEGENDEN TEPPICH in den Orient vermittelt spielerisch Inhalte, die zur Völkerverständigung beitragen. Begeh- und bespielbare Szenarien, Handwerker-Workshops laden Kinder und Jugendliche zum Werken ein. Natürlich werden Eltern bei der Phantasiereise nicht ausgeschlossen. Mittels des Spiels wird das Eintauchen in eine andere Welt ermöglicht und das Alltagsleben, die Kultur, Sitten und Gebräuche, Rituale, Märchen, Sprache und Musik vorgestellt. Diese Kreativ-Angebote dienen der selbständigen Erkundung und vermitteln praktische Erfahrungswerte, die den schulischen Unterricht unterstützen, ergänzen und erweitern. Die kreative Beschäftigung vermittelt so neue Kenntnisse, Wertvorstellungen und stellt einen Gegenentwurf zur rein konsumptiven, medialen Beschäftigung mit dem Thema Orient vor.
Auf rund 1000 qm Ausstellungsfläche innen und außen werden Kinder und Junggebliebene eine Reise ganz besonderer Art unternehmen. Wer sich auf den fliegenden Teppich begibt, wird während seiner Reise:
verschiedene Trachten und Kleider anprobieren,
Turbane binden,
das Teppichknüpfen erlernen,
die Keramik- und Mosaikkunst kennenlernen,
Silber- und Metallarbeiten hämmern,
die arabische Schrift und Kalligraphie kennenlernen,
Hände mit Henna bemalen,
orientalische Tänze tanzen
Märchen hören und spielen
Musik hören und spielen
Für den Zeitraum der Ausstellung verwandelt sich die cubus kunsthalle in einen imaginären Orient, in dem Träumen erlaubt ist und Kreativität gefordert ist. Aus Träumen werden nicht zuletzt Visionen, ohne die sich weder ein Struktur- noch ein Wertewandel vollziehen können.
Die Kreativ-Angebote dienen der selbständigen Erkundung und vermitteln praktische Erfahrungswerte, die den schulischen Unterricht unterstützen. Die aktive Auseinandersetzung vermittelt neue Erfahrungen und Kenntnisse, die die islamisch geprägte Kultur im Sinne eines Miteinanders und eines gegenseitigen Verständnisses den grausamen Terrorakten gegenüberstellt.
Die Ausstellung ist in Form einer Wanderausstellung konzipiert und wird im Anschluss an die Auftaktveranstaltung interessierten Städten und Instituten zunächst in NRW angeboten.
Die Veranstalter wünschen sich, dass sie in Form einer Karawane durch das Land zieht, um so möglichst vielen Menschen die Inhalte näher zu bringen.Konzeptionell basiert die Ausstellung auf den folgenden fünf Säulen, die die Mit-Mach-Angebote informativ einrahmen:
der Islam
Kunst und Kultur
Sprache und Zahlen
Sitten und Gebräuche
Essen und Trinken
Für den fliegenden Teppich stehen in der cubus kunsthalle, duisburg rund 1000 qm Ausstellungsfläche zur Verfügung. Aufgrund der Wandermöglichkeiten wird die Ausstellung derart konzipiert, dass sie auch auf einer Mindestausstellungsfläche von 300 m2 durchgeführt werden kann. Die Ausstellungskonzeption sieht vor, die Mit-Mach-Szenarien in Zelte zu verlegen und mit Ausstellungsexponaten und Informationstafeln flexibel zu kombinieren. Museumspädagogen werden durch die Ausstellung führen, sie nehmen die angemeldeten Gruppen, hauptsächlich sind dies Schulklassen, in Empfang.
1. Etappe Rundgang
Ankleideecke
Dieser Ausstellungsbereich wird mit handgeknüpften Teppichen ausgelegt. Im Entrée befinden sich Schuhfächer. Die Kinder entledigen sich ihrer Schuhe nach alter orientalischer Tradition und schlüpfen in Babouches (Pantoletten), die in unterschiedlichen Größen bereitliegen.
In unmittelbarer Nähe zu den Schuhfächern befindet sich der Umkleidebereich. Neben Exponaten traditioneller Trachten hängt hier traditionelle Kinderkleidung aus dem orientalischen Kulturkreis. Die Kinder können sich hier nach Belieben umziehen und in die Haut des Anderen schlüpfen. Sie können sich einen Turban binden oder einen Schleier umlegen lassen
Die Reise kann beginnen !
2. Etappe Rundgang
Teppichknüpfen

In dem Ausstellungsraum steht ein Webstuhl mit einer begonnenen Teppichknüpfarbeit. Ebenfalls werden hier Informationen über die handwerklichen Tätigkeiten rund um die Wolle durch Exponate und Großfotographien dargeboten: Vom Zustand der Naturwolle über das Spinnen, das Färben und die Teppichverarbeitung. Ziel ist es, dass bei Ausstellungsende der begonnene Teppich von den Ausstellungsbesuchern fertiggestellt wird.
3. Etappe Rundgang Ausstellungshalle
Hennabemalungen
In einem Zelt werden die Hände der Kinder mit Henna bemalt. Henna wird im Orient zu besonderen Anlässen als Schmuck für Hände und Füße benutzt. (z.B. zu Hochzeiten) Die kunstvollen Ornamentbemalungen halten einige Wochen an.
4. Etappe Rundgang Ausstellungshalle
Kalligraphie (arabische Schrift und Ziffern)

An diesem Stand wird die arabische Schrift, das Alphabet vorgestellt. Ein Kalligraph wird in die Kalligraphie einführen. Die Kinder können unter seiner Einleitung Ihren Namen in arabischer Schrift auf vorgefertigte Namensschilder schreiben, die während des Ausstellungsbesuchs um den Hals getragen werden. Ausstellungsstücke sind der Koran und Kalligraphien.
5. Etappe Rundgang Ausstellungshalle Medina Szenerie
Mosaik
Aus vorgefertigten Mosaiksteinen, die z.B. aus Marokko bezogen werden können, sollen kleine Sequenzen von den Kindern gefertigt werden. Diese richten sich nach den Originalvorgaben, wie sie als Wanddekor im Orient zu finden sind. Die hergestellten Mosaiken können von den Kindern mitgenommen werden.
6. Etappe Rundgang Ausstellungshalle Medina Szenerie
Silber/Metallarbeiten/Kunsthandwerk

Ein Kunsthandwerker zeigt den Kindern diese traditionelle Handwerkskunst. Auf Aluminium-Metallplatten können die Kinder dann Dekors nachbilden.
Silberwaren (Dolche, Silberkästen, Teller, Rauchgefäße etc.) werden neben Fotografien von Medinas /Silberstraßen ausgestellt.
7. Etappe Rundgang
Musik und Tanz, Märchen
In stündlichem Rhythmus finden in diesem Zelt Einführungen in die orientalische Tanztechnik statt.
Ebenfalls im Stundentakt werden auf einer geschmückten Bühne orientalische Märchen erzählt und von den Kindern nach- und weitergespielt.
Im Ausstellungsbereich befindet sich u.a. eine Ausstellung mit orientalischen Musikinstrumenten. Die Ausstellung wird ebenfalls für das Internet aufbereitet, sodass das Thema im Vorfeld in den Schulen bereits besprochen werden kann.
Auch eine Nachbereitung ist damit gegeben.
Des weiteren wird umfangreiches Lehrerinformationsmaterial erarbeitet, das sich für Unterrichtseinheiten eignet und die Schüler auf den Besuch der Ausstellung vorbereitet.

Workshops

Workshops
Kinder-Mit-Mach-Kunst im Advent
Samstags, sonntags von 14.30 – 17.30 Uhr

Workshop für Kids

in den Herbstferien         

 

 

vom 23.-25.10.2013

11-13h

                             

Unter der Leitung der Kunstpädagogin Anja Hilgers werden Kids in der ersten Ferienwoche an kreatives Gestalten und künstlerisches Arbeiten herangeführt. Eine Rallye durch die Ausstellung Sigrid Redhardt. „collagiert und projiziert.“ führt die Kinder spielerisch an die gezeigten  künstlerischen Inhalte wie die Malereicollage und das Thema Portrait heran. Im Anschluss an die Kunstrallye bietet die cubus kunsthalle einen Workshop, bei dem das Gesehene dann an drei Tagen, vom 23.-25.10.2013 von 11-13h, gestalterisch erprobt werden kann.

Dabei werden die gezeigten Techniken, die die Künstlerin u.a. durch geklebte Schablonen praktiziert, erprobt und in eine eigenständige  Auseinandersetzung geführt.

Ein weiterer Schwerpunkt bildet das Thema Portrait, das sich ebenfalls mit dem Verhältnis von Vorder- und Hintergrund befasst.

 

Um telefonische Anmeldung in den Öffnungszeiten mi-so 14-18h unter 0203/26236 wird gebeten, kurzfristig können auch noch Restplätze vergeben werden. Die Teilnehmerzahl beschränkt sich auf max. 10 Kinder in Alter zwischen 6 bis 9 Jahren.

Der Kostenbeitrag (einschließlich Materialkosten) für 3×2 Std. beträgt insgesamt 55,00 €.

Mitmach Workshops für Kinder

Im Advent

Die cubus kunsthalle bietet an den Wochenenden während des Kunstmarkts Workshops für Kinder an. Unter der Leitung der Duisburger Künstlerin Sandra Schiwara werden Kids an kreatives Gestalten und künstlerisches Arbeiten herangeführt. Die Teilnehmer erproben verschiedenste künstlerische Techniken und können dabei ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Eine Rallye über den Kunstmarkt führt die Kinder auf spielerische Art an die dort präsentierte Kunst heran.

Während die Kinder künstlerisch gestalten, können die Eltern gemütlich über den Kunstmarkt, über den angrenzenden Weihnachtsmarkt bummeln oder aber in den umliegenden Innenstadtgeschäften shoppen.

Die Wochenendworkshops finden samstags und sonntags jeweils von 14.30 – 17.30 Uhr statt.

Telefonische Anmeldung unter 0203/26236

Die Teilnahme ist kostenlos.

 

Programm

13. + 14.12.2008

Gestalten von Karten und Geschenkanhängern

Damit Eure Geschenke auch gut zur Geltung kommen und ein jeder weiß für wen und von wem er was geschenkt bekommen hat, könnt Ihr Eure Weihnachtskarten bei uns gestalten und Anhänger für die Geschenke selbst herstellen.

 

20. + 21.12.2008

Gestalten von kreativem Christbaumschmuck

Hier findest Du viele Ideen zu innovativem Christbaumschmuck, mit dem Ihr Eurem Weihnachtsbaum noch den letzten Schliff geben könnt.

Für die Unterstützung der Kinder-Mit-Mach-Kunst im Advent danken wir insbesondere der Sparkasse Duisburg.


cubus kunsthalle (im Kantpark)
Friedrich-Wilhelm-Str. 64
47051 Duisburg Tel 0203-26236
Telefonische Anmeldung bitte unter: Tel. 0203-26236
Hi Kids,
eine Kunstrallye führt euch
durch die Ausstellung.
Danach werden wir mit euch
künstlerische Techniken
erproben, wobei ihr eurer
Fantasie freien Lauf lassen
könnt.
Ein Angebot des Vereins City-Management Duisburg in Zusammenarbeit mit der cubus kunsthalle. Damit Eltern in aller Ruhe durch Geschäfte bummeln und shoppen können, während ihre Kids gut betreut und gleichzeitig kreativ und phantasianregend beschäftigt sind.

Gambia

|2.6. – 30.7.2003  
Gambia
eine Reise in das Land der sprechenden Trommeln
Mit-Mach-Ausstellung für Jung & Alt
Folgende Punkte werden zu einem späteren Zeitpunkt ins Internet gestellt.
Wir waren dabei
Und das erwartet Euch bei uns
Wer von Euch kennt das kleinste Land Afrikas?
Keiner?
Dann kommt einfach mit uns nach Gambia. Als kleinstes Land auf dem afrikanischen Kontinent liegt Gambia in Zentralafrika und erstreckt sich längs des Flusses Gambia, von dem es seinen Namen erhalten hat. Auch die Maße (350 km Länge bei nur 45 km Breite) sind durch den Fluss Gambia geprägt.
Bitte klicken Sie, zur Vergrösserung der Karte, auf die Abbildung. Karte
Ursprünglich gehörte Gambia zum Senegal, seinem heutigen Nachbarland. Während der Senegal jedoch von den Franzosen kolonialisiert wurde, kauften die Engländer die Flussrechte entlang des Gambia Stromes, das Gebiet des heutigen Gambia. Die offizielle Landessprache im Senegal ist daher Französisch, in Gambia spricht man hingegen Englisch.
Gambia ist seit 1965 als Republik unabhängig. Das Rot der Flagge steht für Sonne, das Weiss für Einigkeit und Frieden, das Blau für den Fluss als Lebensader und das Grün für die Landwirtschaft und Naturschätze – als Lebensgrundlage.
Wusstet Ihr, dass der Film Roots – die Geschichte von Kunta Kinte über den Sklavenhandel – in Gambia beginnt und Kunta Kinte aus Gambia nach Amerika verschleppt wurde? Ja, dass insbesondere der Sklavenhandel das Land geschichtlich geprägt hat? Die Ruinen von Fort James erinnern heute noch daran.
Wenn Ihr mit nach Gambia reist, dann könnt Ihr mehr über das Leben dort erfahren,  Ihr könnt die traditionelle Kleidung anprobieren,
Perlenschmuck herstellen,  Euch Rasta-zöpfe flechten lassen, Tanzrituale kennen lernen, selber trommeln, palavern, batiken, und vieles mehr.
Na, seid Ihr neugierig geworden, dann meldet Euch einfach bei uns an.
Lehrerinfo  
Die Ausstellung geht auf die unterschiedlichen Traditionen, die Sitten und Gebräuche, Rituale und das Alltagsleben Gambias ein. Allein in Gambia leben über 20 verschiedene Ethnien.  Über 90% der Bevölkerung sind Moslems, so ist der Islam heute die dominierende kulturelle Kraft, wobei sich Überlieferungen und Traditionen der verschiedenen Ethnien bis heute erhalten haben. Begeh- und bespielbare Szenarien laden Kinder und Jugendliche zum Mitmachen und Ausprobieren ein und vermitteln so spielerisch die Inhalte, die zum besseren Verständnis beitragen. So wird die traditionelle Kleidung anprobiert, Einblicke in das alltägliche Leben durch Nachbau einer Wohnhütte gegeben, Perlen- und Haarschmuck hergestellt, Trommel-, Tanzrituale und Sprechgesänge  ausprobiert.
Diese Mit-Mach-Angebote dienen der selbständigen Erkundung und vermitteln praktische Erfahrungswerte, die den schulischen Unterricht unterstützen.
Die Ausstellung soll auch über die entwicklungspolitischen und umweltglobalen Zusammenhänge Aufschluss geben. So liegt Gambia am Rande der Sahelzone, einer sich immer weiter ausbreitenden Wüstenregion, die das Gebiet bedroht.
Auch wird die Ausstellungen „behutsame“ Einblicke in die Riten und Traditionen afrikanischer Gesellschaften geben. Nicht nur die Beschneidung als Initiationritus, auch der Voudoo und Totemglaube finden Eingang in die begleitenden Informationen und Führungen, die jeweils auf das Alter der Klassen zugeschnitten werden.
Telefonische Anmeldung für Schulklassen und Besuchergruppen
unter 0 203-26236  
Klassenführungen  
mo-fr Beginn jeweils  9°°, 10°°, 11°°, 12°°
Kostenbeteiligung
pro Kind 2,50 €, Erwachsene 4,50 € (Snack inbegriffen)
bei Klassenführungen haben 2 Begleitpersonen freien Eintritt  
wir danken:
der Gesellschaft für Beschäftigungsförderung, Gfb
der Haniel & Cie GmbH
dem Kommunalverband Ruhrgebiet, KVR
dem Kulturbeirat der Stadt Duisburg
der Nordrhein-Westfälische Stiftung für Umwelt und Entwicklung, Bonn
der Stabstelle für Zuwanderung und Integration der Stadt Duisburg
der Stadtsparkasse Duisburg
© UBUNTU Afrikaprojekte e.V. Duisburg
Verein zur Förderung von Kunst & Kultur in der cubus kunsthalle e.V.
Mehr über Land und Leute klicken Sie hier: www.senegal-gambia.de
Senegal und Gambia
Senegal und Gambia – Namen, die lange weiße Strände entlang des Atlantischen Ozeans assoziieren, Regenwälder im Süden, Trocken- und Feuchtsavannen in den Zentralregionen, einen Teil des Sahel im Norden, einmaligem Vogelreichtum in den Nationalparks, mystische Traditionen im Alltag der Landbewohner, eindringliche Gerüche von unbekannten Gewürzen und Farben, die nirgendwo auf der Welt intensiver scheinen. Senegal und Gambia sind Teile jenes Afrika, das man ‚Schwarzafrika‘ nennt – der Lebensformen seiner tiefdunkelhäutigen Bewohner wegen, die sich selbst unter kolonialen und missionarischen Einflüssen in der Vergangenheit nicht wirklich verändert haben und die Europäern, ‚weißen‘ Kulturen, wohl immer fremd erscheinen werden. Sicher ist diese Andersartigkeit ein Grund dafür, daß nahezu 500 000 Besucher jährlich nach Senegal und Gambia reisen, jeder Dritte bereits als Wiederholer. Oft hat die Affinität zu der unbekannten Kultur mit einem Badeurlaub im Club Aldiana im Senegal oder an einem der Traumstrände in Gambia begonnen, bis sich über das Schnuppern hinaus weitere Einblicke offenbarten – Verführungen zum Wiederkommen. ‚Teranga‘ sagen die Menschen in beiden Ländern dazu, ‚Willkommen‘.
Zur geopolitische Absurdität gehören weitere sprachliche Gemeinsamkeiten nicht zum Bild der beiden Staaten, denn politisch sind Senegal und Gambia sozusagen aus kolonialer Borniertheit geschaffene künstliche Strukturen. Da Großbritannien und Deutschland nämlich während des ‚Scramble for Africa‘ bei der Berliner Konferenz 1884 große Teile des südlichen und östlichen Afrika für sich beanspruchten, manifestierten im Gegenzug Frankreichs Unterhändler ihren Willen, Westafrika zu kolonisieren. Daß Senegal in dieses ‚Paket‘ gehörte, war selbstverständlich – nicht jedoch für ihre britischen Kollegen, daß Gambia, das entlang des gleichnamigen Flusses das Land Senegal in der unteren Hälfte und bis zur Zentralregion teilt, aufgegeben werden sollte. Warum dieses Relikt der Sklavenzeit mit Bathurst (das heutige Banjul) und Fort James, 25 Kilometer aufwärts des Gambia River, dem British Empire unbedingt erhalten bleiben mußte, ist unerklärlich. Was im Zuge der Verhandlungen zwischen Frankreich und England um diesen geographischen Appendix von 480 Kilometern Länge und 45 Kilometern Maximalbreite geschah, wäre im Grunde lachhaft – hätte es nicht im Endeffekt die Einheit einer ganzen Region durch Grenzen zerteilt. Und zwar dergestalt, daß inmitten des knapp 200 000 Quadratkilometer großen und französischsprachigen Senegal das rund 10 700 Quadratkilometer kleine Gambia noch heute als englischsprachige Enklave existiert.Grenzübergreifende Traditionen So scheiterte zwischen 1982 und 1989 der politische Versuch, die Staatengemeinschaft Senegambien zu etablieren, an mittlerweile fest definierten Strukturen unterschiedlicher Mentalitäten: hier die 1,5 Millionen ‚britischen Gambier‘, dort die fast 10 Millionen ‚französischen Senegalesen‘. Doch zeigt sich die ethnische Verwandtschaft zwischen den Wolof und Mandinka, den Sérér, Fulani, Diola, Soinké und Toucoleur zum Anfang des dritten Jahrtausends in Wiederannäherung durch traditionelle Riten, Feiern und ‚Tam-Tams‘ (Feste) eindeutig stärker als staatliche Konformität. Zumal die politischen Führungsriegen, in Gambia dargestellt von Präsident Jammeh und im Senegal von Präsident Diouf, ihre eigentlichen Aufgaben längst im Sumpf von Korruption, Vetternwirtschaft und undurchsichtigem Protektionismus vergessen haben. Beide Länder sind starke Produzenten von Agrar- und Fischprodukten, doch fehlende Infrastrukturen und mangelnde ökonomische Kompetenzen führen dazu, daß Senegal zusätzliche Nahrungsmittel importieren muß und Gambia sich nur durch die Einnahmen des erneut stetig ansteigenden Tourismus über Wasser halten kann. Also ist, neben der Arbeit auf dem Feld oder in der Piroge, jedem selbst überlassen, wie legal er sein Einkommen gestaltet: Man muß schließlich sehen, wo man bleibt! Und so blüht der Handel mit allem, was sich schmuggeln, tauschen, kaufen, ergaunern, verkaufen läßt; ‚Bana-Bana‘ ist mittlerweile nicht nur das Rückgrat beider Volkswirtschaften, es ist das Auskommen jedes Einzelnen. In diesem wirtschaftlichen Dilemma kommt den Gambiern zupaß, daß Banjul Freihandelszone ist – und daß die geringen Zölle auf gambischem Boden, über die Grenzen des Staatenwinzlings hinaus, regen Schmuggel forcieren; ‚Re-Exporte‘ wird das hier genannt. Und so sehr senegalesische Zöllner auch angehalten sind, Schmugglern ein hartes Leben zu bereiten – wenn sie tatsächlich einmal einen erwischen, wechseln rasch ein paar Geldscheine die Hand oder ein Teil der Ware den Rucksack. Was die Großen können … oder: Was und wo ist Senegal oder Gambia? Handel ist Frauensache Westafrikaner sind traditionell Händler, wobei in der Geschichte stets die Frauen den stärksten Part in vielen Geschäften spielten. So sind die Signaras aus dem 18. Jahrhundert in ganz Afrika Legende, ihrer atemberaubenden Schönheit und ihres unglaublichen Reichtums wegen, der ihnen aus ihren Handelsmonopolen zufloß. Doch schon zur Zeit Herodots (490-425 v. Chr.) war neben den Erwähnungen des Handels allgemein auch von den ’schwarzhäutigen Frauen‘ die Rede, die mit den Berbern im Norden Afrikas rege Handelsaktivitäten etabliert hatten. Für lange Zeit waren die Aufzeichnungen des griechischen Geschichtsschreibers die einzigen Hinweise auf die ‚Negros‘ Westafrikas.
Um die Zeitenwende allerdings kamen konkretere Erzählungen über Herrschaftsbereiche im heutigen Senegal und Gambia, welche sich im 9. Jahrhundert dann zum Großreich Gana (keine Beziehung zum heutigen Ghana) formierten. Sagenhafte Goldfunde begründeten die reiche Struktur und Blütezeit der Region, Gold wurde gegen Salz aus der Sahara getauscht, Kamele gegen Pferde, mit Goldfäden gewebte Stoffe gegen hellhäutige Sklaven. Etablierung des Islam Diesem Luxusleben machten die Kämpfer des Islam ein Ende. 1076 erreichten sie Gana und zwangen die Bewohner zur Übernahme ihrer Religion. Unter der Macht des gestrengen Klerus zerbrachen die freisinnigen Strukturen des Gana-Reiches; mit der Übernahme aller politischen Gewalten aus dem muslimisch geprägten Mali-Land jedoch begann eine Periode, die in der Geschichtsschreibung beider Staaten als die Blütezeit ihrer Kultur gefeiert wird. So besingen noch heute alle ‚Griots‘ (Geschichtenerzähler), selbst der modernste dieser Zunft, Youssou N’Dour, den legendären Herrscher Kankan Moussa, der bei einer Reise nach Mekka 1324 so viele Goldstücke verteilt haben soll, daß der Goldwert dort dramatisch sank und sich erst zwölf Jahre später erholen konnte. Erst mit der Invasion Marokkos gegen Ende des 16. Jahrhunderts, die das Ziel hatte, sich der Goldminen südlich der Sahara zu bemächtigen, leitete sich der politische und wirtschaftliche Untergang ein, den auch die Macht der Königreiche und Fürstentümer, etwa das der Mandinga in Gambia und die der Wolof und der Djolof im Senegal, nicht aufhalten konnte. Lange hatten diese Stämme sich der Islamisierung entziehen können und unbekehrbar nach den Ritualen animistischer Religionen gelebt, doch mit der Entdeckung Westafrikas durch die Europäer, schließlich deren Okkupationen der Länder und die Übernahme des Handels gerieten gewachsene Traditionen ins Hintertreffen – fortan regierten fremde Machtbefugnisse.Der lange Weg von der Sklaverei zur Unabhängigkeit Nur hundert Jahre später begann das dunkelste Kapitel westafrikanischer Geschichte, der Sklavenhandel, schmählichster Ausdruck von Unterdrückung und Ausbeutung. Man weiß nicht, ob es 15 oder 60 Millionen Menschen waren, die von Afrika (so auch von Fort James, Gambia, oder der Ile de Gorée) nach Südamerika, in die Karibik, nach Arabien oder Europa verschifft wurden. Kinder, junge Frauen und Männer, zusammengepfercht und übereinandergestapelt wie das, als was sie angesehen wurden: Waren angesichts dieser unvorstellbaren Qualen und der nach Abschaffung der Sklaverei verhängten Restriktionen während der Kolonisierungen der Länder bleibt nur, den Menschen Bewunderung zu zollen. Bewunderung ob ihrer Lebensfreude, die den Alltag auch unter dem Streß des täglichen Überlebenskampfes bestimmt; Bewunderung ihrer uneingeschränkten Gastfreundschaft wegen, die sie selbst denen entgegenbringen, deren direkte Vorfahren noch bis vor wenigen Jahren ihre ‚weißen Herrscher‘ waren. Denn Senegal erhielt erst 1960 seine Unabhängigkeit, Gambia sogar noch fünf Jahre später.Das Abenteuer der Kommunikation

Wenn Afrikareisende von Westafrika, also auch vom Senegal und von Gambia, sprechen, werden sie wohl kaum das wenige, aus den exzessiven Jagdzeiten der kolonialen Ära übriggebliebene Wild erwähnen – doch sie werden ohne Zweifel von der außergewöhnlich reichen Artenvielfalt der Vogelwelt schwärmen. Sie werden die Galerie- und Bambuswälder entlang des Sénégal- und des Gambia-Flusses schildern, und auch die Baobabwälder in den Savannen. Sie werden versuchen, die Düfte von reifen Mangos, Papayas, von Passionsfrüchten, Ananas, exotischen Gemüsen und von schwerer, fruchtbarer Erde zu beschreiben – und vor allem werden sie in jedem Satz, in jeder Phase ihrer Erzählung von der Freundlichkeit, der Offenherzigkeit, der Gastfreundschaft der Menschen schwärmen, ganz gleich ob derer im Senegal oder in Gambia. Da geschieht es, daß man auf dem Markt in ein Gespräch über Kindererziehung oder Politik verwickelt wird und sich schon – Experte oder nicht – zum gemeinsamen Mittagessen hinter dem Stand eingeladen sieht. Derart integriert, gibt es keine Geheimnisse mehr, alle Themen des Lebens müssen unter dem neuen Aspekt, den der eben noch Fremde mit einbringt, diskutiert werden. Dabei geht es für Mitteleuropäer ungewohnt temperamentvoll zu.

Keiner der Einheimischen wird mit seiner Meinung hinterm Berg halten – also erwartet man das gleiche von dem Urlaubsgast. Man braucht nur wenig Mut, sich der Aufforderung dieses Kommunikationsabenteuers zu stellen. Genau so wenig Mut, wie notwendig war, die schützenden Hotelmauern zu verlassen und einen Markt, ein Dorf, eine Landschaft Senegals oder Gambias zu besuchen. Die Angebote der lokalen Tour-Unternehmer sind reichhaltig, doch sollte man sich an jene halten, die vom Hotel klassifiziert sind: Die Gefahr, mit unzureichend ausgerüsteten Veranstaltern mitten im Land ’sitzen zu bleiben‘, ist nicht aus der Luft gegriffen. Sich ausschließlich auf den Rat seriöser Autoverleiher und Safariveranstalter zu verlassen, ist bei der Planung einer Exkursion über Land auf eigene Faust ein Muß. Zwar sind die touristischen Infrastrukturen nach denen der Elfenbeinküste die im westlichen Afrika am höchsten entwickelten, doch werden allein die allerorts maroden Straßenverhältnisse keinem europäischen Vergleich gerecht. Ohne Vierradantrieb geht gar nichts, und ohne Campingerfahrung auch nicht – doch wer es einige Tage ohne Dusche, kaltes Bier und elektrischen Strom aushalten kann, dem wird sich ein faszinierendes Stück Afrika erschließen, das zu besuchen sich natürlich der grandiosen Landschaften wegen lohnt, ja, und auch der Flora und Fauna, aber erst recht der Menschen wegen. ‚Taranga‘ – Willkommen in Gambia und im Senegal.

Amerika

…und lassen Deutschland Deutschland sein…

Der Traum vom neuen Glück in Amerika
Eine Reise
in die Neue Welt
Mit-Mach-Ausstellung
für Jung & Alt
Wer von Euch auf dem Schiff mit nach Amerika kommt, wird…
erleben wie das damals war für die deutschen Auswanderer
die Gründe kennen lernen, warum diese Männer, Frauen und Kinder ihre Heimat verlassen haben
mit einem Auswanderer sprechen und seine Geschichte hören
das Auswandern und Neu-Ankommen selber mal ausprobieren
Baumstämme bearbeiten und ein Blockhaus bauen
mit dem Planwagen fahren
aus Stoffresten eine Patchworkdecke nähen
Brot backen
das Weben erlernen
Mais pflanzen
Lasso werfen
Das Thema Auswanderung nach Amerika ist mit Klischees und positiven Assoziationen besetzt, die insbesondere von der Werbung und dem Hollywood-Kino maßgeblich geprägt und bis heute ungebrochen transportiert werden. Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch rasch die Einseitigkeit dieser Sichtweise, die die historische Wirklichkeit nur ansatzweise wiedergibt.
Die Ausstellung vermittelt die über 300 jährige Geschichte der deutschen Auswanderung nach Amerika und zeigt, dass die Motive der Auswanderer und die Realität in der Neuen Welt nur wenig mit romantischen Vorstellungen von Pioniergeist und Abenteuerlust zu tun hatten. Die handfesten Gründe für das Verlassen der Heimat – wirtschaftliche Not, religiöse und politische Verfolgung – werden ebenso aufgezeigt wie die Hoffnungen, Erwartungen und Wunschvorstellungen in Bezug auf das Leben in der neuen Welt.
Der Besucher erfährt, dass dieser Traum vom neuen Glück stets mit den harten Bedingungen der Realität zu kämpfen hatte. So entsprach vieles, was die Einwanderer vor Ort antrafen, nicht ihren ursprünglichen Erwartungen.
Na, habt ihr Lust bekommen?
Dann meldet Euch einfach an und kommt mit nach Amerika!
Alle wichtigen Etappen der Auswanderung vom Entschluss, die Heimat zu verlassen über die Anreise zu den Überseehäfen, die Situation in den Sammelstellen und die Überfahrt auf den Zwischendecks bis zur Ankunft in Amerika und dem Start ins neue Leben werde anschaulich dargestellt.
Die Mit-Mach-Angebote dienen der selbständigen Erkundung und vermitteln praktische Erfahrungswerte, die den schulischen Unterricht unterstützen.

Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt der cubus kunsthalle mit dem Museum der Deutschen Binnenschifffahrt.
Die Besichtigungsausstellung in der cubus kunsthalle läuft vom 07.05. – 08.08.2004 im Rahmen der 28. Duisburger Akzente zum Thema „Endstation Amerika“.
Die Kinder-Mit-Mach-Ausstellung läuft vom 01.06.-08.08.2004.
Telefonische Anmeldung für Schulklassen
3. – 13. Klasse und Besuchergruppen: 0203-26236
Klassenführungen nach Voranmeldung
Mo – Fr
Beginn: 9.00, 10.00, 11.00, 12.30, 13.30
Besuchszeit ca. 2 Stunden
Führungen in den Ferien nach Vereinbarung
An den Wochenenden: jeweils samstags um 14.30 Uhr
Öffnungszeiten
Di – So, 12.00 – 17.00 Uhr
Kostenbeteiligung
Erwachsene € 4,50
Schulklassen € 2,50 pro Schüler(in)
Max. 2 Begleitpersonen frei (Klassenführung)
Die Ausstellung haben ermöglicht:
– Der Ministerpräsident des Landes NRW
– Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes NRW
– nrw Landesbüro freie Kultur
– Kulturbeirat der Stadt Duisburg
– Agentur für Arbeit, Duisburg
– Atlas Film + Medien AG
– Franz Haniel & Cie. GmbH
– Gesellschaft für Beschäftigungsförderung, GfB
– Rheinfeslquellen GmbH & Co. KG
– Sioux-Club-Montana e.V.
– Sparkasse Duisburg
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Theaterpädagogische Begleitung in Kooperation mit der FH Osnabrück, Institut für Theaterpädagogik, Standort Lingen.
Ausstellungsgestaltung: Mansur Dolas
Konzeption/Realisation Flyer: www.kultur-dialog.net
cubus kunsthalle, duisburg
im Kantpark
Friedrich-Wilhelm-Str. 64
47051 Duisburg
Tel. 0203 26236
cubus-kunsthalle.de