Das Flüstern im Wald • 04 – 19 März 2023
Eine Rauminstallation von Klaus-Dieter Brüggenwerth, Angela Schmitz, Angelika Stienecke
Performance mit Greta Heuveldop: Sonntag, 19. März 15 Uhr
Vernissage: Samstag, 4. März 2023, 14 Uhr
Vernissage: Samstag, 4. März 2023, 14 Uhr
Am 05.02. 2023 fand das erste ernsthafte Gespräch mit Kai Toss über einen möglichen Ausstellungstermin für den gesamten Nachlass von Heinrich Strunk in der cubus kunsthalle statt. Am darauffolgenden Tag steht die Ausstellung fest: Anfang Mai bis zum 11.06.2023! Möglich gemacht haben dies Kai Toss und Heinrich Strunks langjähriger Freund und Nachlassverwalter Uwe Loss, der den Künstler bereits 1977 an der Duisburger Hochschule kennengelernt hat und der ihm bis zu seinem Tod und darüber hinaus verbunden ist.
Heinrich Strunk (1949 bis 2016) war ein leiser, sensibler Künstler, der das Rampenlicht eher scheute. Er arbeitete immer lieber im Verborgenen, in der Heimlichkeit seines Hinterhofateliers in Duisburg Neudorf. Dennoch konnte ich ihn manchmal davon überzeugen, am alljährlichen stattfindenden Kunstmarkt in der cubus kunsthalle teilzunehmen.
Wir freuen uns sehr darauf seinen Nachlass nun in großem Umfang zeigen zu können.
Heinrich Strunk, 1949 im oberschlesischen Zabrze geboren und mit 17 Jahren in die Bundesrepublik übergesiedelt, machte in den Jahren 1967 bis 1969 eine Ausbildung zum Lichtreklamehersteller. Von 1973 bis 1980 studierte er erst an der damaligen Duisburger Gesamthochschule „auf Lehramt“ und nach dem ersten Staatsexamen von 1982 bis 1990 dann Kommunikationsdesign an der Essener Universität. Anschließend machte er sich selbstständig und arbeitete fortan als freier Künstler. Strunks künstlerische Vorliebe galt der freien Malerei und der Zeichnung. Nach Aussage von Uwe Loss infolge einer Ausstellung im Duisburger SG1 war Strunk ein Vielarbeiter, „sehr produktiv und diszipliniert, was seine Kunst betraf.“ Das Machen war ihm dabei stets wichtiger, als das Ausstellen.
Anlässlich einer Ausstellung im Künstlerhaus an der Goldstraße, die kurz nach seinem Tod von Duisburger Künstlern organisiert wurde, schrieb Peter Klucken in der Rheinischen Post über ihn: “Strunk war kein Künstler, den man in eine Schublade stecken konnte. Wer die vielen kleinformatigen Bilder betrachtet, die nun im Künstlerhaus ausgestellt sind, wird bisweilen an Paul Klees scheinbar kindlich gemalten Werke erinnert, die es allerdings in sich haben. Auch bei Strunk, der ein Design-Studium absolviert hatte, stößt man erst bei genauerem Hinsehen auf das Hintergründige, nur scheinbar Naive.“
Strunk verbindet in seinem Malprozess immer das Innere mit dem Äußeren. Angeregt von der Einfachheit der Formensprache des Einzelnen zur Gesamtheit und Komplexität des Ganzen. Manche Bilder erinnern an Kinderzeichnungen, andere an Art Brut. Dazu formulierte der Künstler folgendes: „Mit einem Auge nach Außen sehend, mit dem anderen nach Innen. Das Außenauge leitet das Gesehene nach Innen und schafft oft mächtig Eindruck. Mit dem Innenauge beobachte ich, wie sich der neue mit früher gesehenen Eindrücken verträgt, verbindet, korrespondiert, widerspricht oder partout nicht vertragen will. Über solche Paarungen, Abneigungen und Streitfälle, Verbindungsketten, Rhythmen und Kontrapunkte, harte Akzente und stille Umarmungen male ich Bilder.“
Die Ausstellung zeigt, dass der Umgang mit Künstlernachlässen noch nicht zufriedenstellend gelöst werden konnte. Die obwohl mehrere Vorstöße dazu landesweit und kommunal durch die Kulturbetriebe unternommen wurden. Für viele Hinterbliebene ist es eine bedeutende Aufgabe. Aber auch das sich Trennen und sich von den Arbeiten lösen ist ein langer Prozess. Manche Nachlässe werden bewahrt, landen in Kellern, viele aber auch auf dem Sperrmüll. Die Familie und Freunde von Heinrich Strunk gehen einen anderen Weg. Sie ermöglichen mit dieser Ausstellung, dass Heinrich Strunks Werke weiterleben und viele Menschen mit ihnen in Kontakt treten können. In der Ausstellung können die Werke gegen eine Spende von interessierten Freunden und Besuchern erworben werden. Für jeden ist eine Erinnerung oder ein Kennen- und Schätzenlernen erschwinglich, denn die Spenden fangen bei 5 € pro Din A 4 Arbeit an und sollten 100 € nicht überschreiten.
Bravo, so, wie ich Heinrich Strunk kennen lernen durfte, wäre dies ganz in seinem Sinne gewesen!
In ihren Arbeiten beschäftigt sich Sophie Pape mit Darstellungsweisen des menschlichen psychischen Innenlebens. Während des Stipendienaufenthalts knüpft sie an ihre im letzten Jahr begonnene Auseinandersetzung mit der Technik des Mindmappings im Sinne „psychologischer Kartografien“ an.
Ihre Mindmapping Arbeiten zeichnet Pape direkt auf die Wände. Sie sind so nicht nur ihrer eigenen Vergänglichkeit überlassen, wie es bei Werken auf Papier der Fall wäre, diese Werke sind der Vergänglichkeit preisgegeben, die mit dem Ende der Ausstellung unausweichlich beschlossen ist. Das Ende der Ausstellung ist auch das Ende ihrer Existenz.
Das lässt jede Ausstellung zum Teil der dort präsentierten künstlerischen Arbeit werden, als Teil ihrer Originalität. Man muss die Ausstellungen als Besucher schon in Präsenz besuchen, um an deren Originalität teilhaben zu können.
Zeichnungen und Plastiken ergänzen die Ausstellungen und geben einen guten Einblick in das Schaffen der Künstlerin.
Sophie Pape ist bereits nach Duisburg umgezogen und hat ihr neues Atelier im Atelierhaus der Stadt Duisburg bezogen.
26 × 20 × 2 cm
Graupappeschachtel mit innenliegendem Poster, Heft, Blaupapier und Kugelschreiber
Edition 50 + 3
Die Edition mit einer Auflage von 50 Stück besteht aus einer Graupappebox, einem Poster, einem Heft, einem Bogen Blaupapier und einem Kugelschreiber. Sie kann in der Ausstellung für 25 € gekauft werden. Auf dem Poster (70 × 114 cm) befinden sich die Motive fürs Mindmapping: Bilder aus der Pflanzen- und Tierwelt, Zeichen der Mathematik, Biologie oder Physik bis hin zu menschengemachten Objekten wie Türen und Treppen. Jedes Motiv ist über eine Legende mit einem Wort assoziiert. Außerdem gibt es eine große Fläche zum Zeichnen eigener Motive. Das illustrierte Begleitheft (Manual) mit einem Text von Lisa Krusche ist als Einstieg in das Mindmapping gedacht, in dessen Mitte das Blaupapier eingeheftet ist, das benutzt wird, um die Zeichnungen mittels Durchpaustechnik vom Poster an eine Wand zu übertragen.
Die Motive werden aus dem Poster ausgeschnitten und an der gewünschten Stelle auf der Wand platziert. Das Blaupapier wird unter das Motiv geschoben, dann werden mit dem Kugelschreiber die Linien nachgezogen. Nimmt man das Motiv und das Blaupapier ab, ist an der Wand eine leuchtend blaue Zeichnung zu sehen, die an ein Tattoo erinnert.
Durch das Hin- und Herschieben der ausgeschnittenen Motive, dem Herstellen von Verbindungen und Verhältnissen über die Positionierungen an der Wand und mit den Verbindungselementen entsteht eine psychologische Auseinandersetzung mit der eigenen Bildwelt. Je nach Person, Sozialisierung, Lebenssituation und Raum haben die Mindmaps unterschiedliche Strukturen, Größen und Themen.
Eine Mindmap ist wie ein offenes Geheimnis, das man zwar versuchen kann, über die Legende auf dem Poster zu entschlüsseln, aber letztendlich wird es für Außenstehende immer unklar bleiben, welche Bedeutungen die ausgewählten Motive für die Person genau haben. Der Prozess des individuellen Mindmappings und Zeichnens steht im Vordergrund.
Performance mit Scatlett Schauerte: „Die Beerdigung uns Auferstehung von 1000 Handys“ am 14.08.2022 um 15h
Ukaine Event in der Raum Installation „Remember Butscha“ am 08.07.2022 um 19h
„Seid fruchtbar und mehret euch, füllt die Erde, unterwerft sie und waltet über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die auf der Erde kriechen!“ So steht es in der geläufigen und textlich durchaus problematischen Bibelübersetzung (Genesis 1,28).
Um den so verstandenen göttlichen Auftrag kreist das Denken von Cho, denn der Versuch des Menschen, die Erde derart zu unterwerfen, ist erkennbar sowohl der Erde als auch dem Menschen schlecht bekommen. Für den Künstler ein legitimer Grund, dass Menschen in seinen Bildern zumindest zurücktreten.
Auch der von der Naturwissenschaft eingeführte Begriff „Anthropozän“ drückt aus, dass der Mensch zum entscheidenden Faktor für geologische, archäologische, biologische und klimatische Entwicklungen geworden ist. Cho nimmt diesen Gedanken auf und versucht, die derzeit noch bestehenden Grenzen des Anthropozän aufzeigen. Das sind für ihn Orte und Zustände, die noch nicht der vollständigen Macht es Menschen unterliegen. Daher zeigen seine Werke die Magie von Fauna und Flora, die in unserer menschengemachten, also anthropozänen Welt immer mehr verloren geht. Menschengemachte Objekte und Computer gewinnen in unserem Leben immer mehr Bedeutung. Der Bezug zur Natur geht dem modernen Menschen zunehmend verloren. Der Künstler will vermitteln, dass dies nicht zwingend ist, nicht immer so war und es auch noch Gegenden der Welt gibt, wo das nicht so ist, etwa in seiner zweiten Wahlheimat Costa Rica.
Er erliegt dabei nicht der Versuchung, die Natur zu romantisieren, als heile friedliche Welt zu zeigen. Dabei ist er sich durchaus bewusst, dass zur Natur neben Größe und Schönheit auch Schrecklichkeit und Grausamkeit gehören. Dies thematisiert er etwa in dem Bild mit dem schon fast ironischen Titel „Die Romantik des Dschungel“. Zu den Naturgewalten gehören neben der Gefahr durch Raubtiere auch Vulkane, Erdbeben, Hurrikane, Überschwemmungen, Erdrutsche etc. Der Mensch wird dadurch auf seine Kleinheit reduziert und erlebt seine eigene Verletzlichkeit.
Umgekehrt beschäftigt sich Cho mit der Hybris der Menschen, wenn er in einem Bild die Landung von Kolumbus in Südamerika darstellt. In dem fast wandfüllenden Bild „Conquista Zopilote – Der Raubzug des Geiers“ zeigt er sowohl die Schönheit des Kontinents als auch die Heuchelei der Konquistadoren, die vorgaben, Gott zu dienen und doch nur nach Gold jagten.
Befragt, warum er sich mit diesen Entwicklungen der Menschheitsgeschichte beschäftigt, antwortet Cho:
„Wenn ich über die Grenzen des Anthropozän hinweg schaue, kann ich trotzdem nicht so tun, als ob es nicht existiere. In einem dialektischen Verständnis muss man also gleichzeitig das Anthropozän und seine Grenzen reflektieren. Darum ist meine Darstellung stets ironisch bzw. dialektisch konstruiert. Wenn ich die noch vorhandenen Enklaven der Natur zeige, vergesse ich doch nie, dass wir in einer menschen-, maschinen- und computergemachten Welt leben. Das drückt sich darin aus, dass ich in meine Bilder verschiedene Computertechniken einfließen lasse, z.B. – Fehlfarben, Pixelierungen, nicht kohärente Farbüberlagerungen, Fenster (also Bild im Bild), Piktogramme, Distorsionen im Sinne partieller Zerstörung des Bildes. Mein Ziel ist also nicht eine romantische Naturmalerei im Sinne eines Henri Rousseau, sondern eine sozusagen postmoderne Malweise des Computerzeitalters, die ihre eigenen Grenzen reflektiert.“
Mit der Natur in einem weiteren Sinne beschäftigt sich der Künstler auch in seiner Serie „maps“, wo er die Gestalt unseres Planeten selbst thematisiert. Seine verfremdeten Satellitenbilder und Landkarten zeigen, dass auch die Oberfläche der Erde ein Ort magischer Zeichen und dramatischer Einschreibungen ist. So zeigt er zum Beispiel im Bild „Drift B15“ das Abbrechen eines riesigen Eisfeldes in der Antarktis, ohne dass sofort der moralische Zeigefinger erhoben wird. Der Betrachter muss seine Konsequenzen selber ziehen.
In der Maltechnik will Cho ebenfalls neue und postmoderne Wege beschreiten. Dazu gehört zum Beispiel, dass er bewusst die Grenze zwischen Malerei und Fotografie verwischt. Ein ganzer Saal der cubus kunsthalle zeigt auf Acrylglas gedruckte Arbeiten des Künstlers, die als Malerei erscheinen und doch auf Fotografien basieren. Viele dieser Arbeiten behandeln brisante zeitgenössische Themen, etwa das starke Eindringen elektronischer Medien in die zwischenmenschliche Kommunikation.
Auch viele der gemalten Kunstwerke von Cho sind auf Acrylglas gemalt, wobei er die alte Technik der Hinterglasmalerei wieder zum Leben erweckt hat. Der Künstler liebt diese Art des Malgrundes, weil er mit dieser Technik unglaublich intensive Farben hervorbringen kann. Außerdem entspricht die glatte Oberfläche den Sehgewohnheiten des modernen Menschen, der an die Betrachtung von Handydisplays, Computerbildschirmen, Fernsehern und Viewing Screens gewöhnt ist.
Zwischen diesen beiden diametral gegenüberstehenden Polen, der Natur und der digitalen Welt, die beide gleichsam gegenüberliegende Grenzen des Anthropozän beschreiben, muss sich der Mensch neu definieren und seinen weiteren Weg bahnen. Die Ausstellung „An den Grenzen des Anthropozän“ will zu dieser Reflektion beitragen.
Dr. Claudia Schaefer
cubus kunsthalle, duisburg
basierend auf den Gedanken des Künstlers
Öffnungszeiten:
8.12.2019 – 31.1.2020
Mittwoch – Sonntag 14:00 Uhr – 18:00 Uhr
Auch in diesem Jahr bietet die cubus kunsthalle zu ihrem 25-jährigen Jubiläum im innerstädtischen Skulpturenpark, dem Kantpark, wieder Duisburger Künstlern und Künstlern aus den Nachbarregionen ein Forum, Ihre aktuellen Arbeiten parallel zum Duisburger Weihnachtsmarkt einem breiten Publikum vorzustellen.
Der Duisburger Kunstmarkt in der cubus kunsthalle findet alljährlich über den Jahreswechsel hinaus statt und ist zu einem festen Bestandteil im jährlichen Kulturprogramm geworden. Er bietet vorrangig der Duisburger Künstlerschaft eine Möglichkeit ihre aktuellen Arbeiten einem breiten Publikum vorzustellen. Der Kunstmarkt gibt so jedes Jahr einen Überblick über das künstlerische Schaffen in unserer Stadt. Die gute Resonanz der Kunstmärkte in den vergangenen Jahren, zeigt, dass sich Kontinuität auszahlt und Besucher aus den angrenzenden Städten in unsere Stadt kommen, um die hier ausgestellte Kunst zu sehen und im Idealfall auch erwerben. Die Kunstwerke belaufen sich preislich zwischen 50 und 500 € spannen den Bogen über Malerei, Grafik, Zeichnung, Fotografie zur Skulptur und Plastik.
Der Kunstmarkt wird am Sonntag, dem 8.12.2019 durch den Kulturdezernenten der Stadt Duisburg, Herrn Thomas Krützberg, eröffnet und ist dann mi-so von 14-18 h bei freiem Eintritt geöffnet.
Am 15.12.2019 findet unter der Leitung von Miriam Bastisch ein Mosaikworkshop, in dem jeder Teilnehmer diese alte Kunsttechnik erlernen kann und eine eigene Mona Lisa mit nach Hause nehmen kann. Kostenbeitrag incl. Material 20 €. Anmeldung unter 0203-26236
Besonderer Dank geht an die Sparkasse Duisburg, die den Kunstmarkt seit Anbeginn unterstützt und an das Kontor Duisburg für die mediale Kooperation!
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