Über/Sehen. Bildregime der Migration • 13.10.-12.11.2023

Ausstellungsinfo

Über/Sehen. Bildregime der Migration

cubus kunsthalle, duisburg

13.10.-12.11.2023

Informationen zur Ausstellungseröffnung finden Sie am Ende des Beitrags


Kurzbeschreibung Über/Sehen

Die Ausstellung Über/Sehen. Bildregime der Migration baut auf der Erkenntnis auf, dass Bilder von Migration und Flucht nie einfach nur Repräsentationen sind, sondern immer in bestimmten Kontexten mit bestimmten Absichten produziert werden. Sie entstand aus dem Dialog verschiedener wissenschaftlicher Einrichtungen (Käte Hamburger Kolleg/Centre for Global Cooperation Research und Gerhardt Mercator Graduiertenkolleg, Universität Duisburg-Essen, Institut für Kunst und Materielle Kultur, TU Dortmund und Kunsthistorisches Institut, Universität Bonn), die jeweils eigene Forschungsperspektiven einbrachten. Sie bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Kunst und gesellschaftlichem Diskurs.  Dabei teilt das kuratorische Team seine transdisziplinären Forschungsergebnisse und tritt in einen Austausch mit einer Vielzahl anderer Perspektiven, etwa von Künstler*innen, Filmemacher*innen und Aktivist*innen.

Über/Sehen zeichnet einige Wege der Produktion, der Speicherung, der Zirkulation und des Handelns von Bildern nach, um immer noch vorherrschende eurozentrische Sichtweisen auf Flucht und Migration zu hinterfragen und neue Sichtweisen zu eröffnen. Ausgestellt werden über 50 Fotografien aus verschiedenen Genres sowie Filme, Illustrationen und künstlerische Installationen zum Thema. So wird ein Spektrum von Bildern der Migration abgedeckt, das dem historischen wie zeitgenössischen Spannungsfeld von Macht und Empowerment Rechnung trägt. Die Schau möchte einerseits Problematiken wie die Manipulation durch Bilder oder die Gefahr der Viktimisierung aufzeigen, andererseits Potentiale für gesellschaftliche und politische Gegenentwürfe in den Fokus rücken.

Die Ausstellung Über/Sehen. Bildregime der Migration wird durch ein Begleitprogramm aus Filmvorführungen, Podiumsgesprächen, Workshops und regelmäßig stattfindenden dialogischen Rundgängen ergänzt. News und nähere Informationen zum Programm finden Sie hier: https://rb.gy/tmz0w


Das Ausstellungsteam Bildregime der Migration
Prof. Dr. Joachim Baur (TU Dortmund)
Elza Czarnowski, M.A. (kuratorisches Projektmanagement, KHK/GCR21) Prof. Dr. Birgit Mersmann (Universität Bonn)
Charlode Püdmann, M.A. (Gerhard Mercator Graduiertenkolleg)
Dr. Nina Schneider (KHK/GCR21)
Dr. Christine Unrau (KHK/GCR21)

Informations-/Fortbildungstermin für Lehrer:innen


Am Midwoch, dem 18.10.2023 um 16:30 Uhr gibt es die Möglichkeit für interessierte Lehrer:innen, die Ausstellung zu besichtigen und weitere Informationen für mögliche Multiplikator:innen zu erhalten.

Bitte melden Sie sich hierfür bei Elza Czarnowski (czarnowski@gcr21.uni-due.de) an.


Kurzbeschreibung „the list“

UNITED List of Refugee Deaths – kurz The List (dt.: „die Liste“) – ist ein fortlaufendes Projekt, das die Tausenden von Geflüchteten, Asylbewerber*innen und Migrant*innen ohne Papiere aufzeichnet, die seit 1993 auf der Suche nach Zuflucht in Europa gestorben sind. Die europäische Nichtregierungs-Organisation UNITED for Intercultural Action aktualisiert die Liste jährlich zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni. Sie umfasst heute mindestens 52.760 dokumentierte Todesfälle geflüchteter Menschen. Zehntausende weitere werden nie gefunden werden.

UNITED for Intercultural Action ist ein europäische Netzwerk gegen Nationalismus, Rassismus und Faschismus, zur Unterstützung von Migrant*innen, Geflüchteten und Minderheiten.

The List fasst Informationen darüber zusammen, wo, wann und unter welchen Umständen Menschen auf der Flucht gestorben sind. Zu allen Todesfällen werden weitere Unterlagen im Archiv aufbewahrt. Die Daten werden durch eigene Nachforschungen, Informationen von 550 Netzwerkorganisationen in 48 Ländern und von lokalen Expert*innen, Journalist*innen und Forscher*innen im Bereich Migration gesammelt. Zusammengefasst in der UNITED List of Refugee Deaths ergeben sie eine beeindruckende wie schockierende Auflistung.

The List wird außerdem seit Jahren in unregelmäßigen Abständen (anfangs in Zusammenarbeit mit der türkischen Künstlerin Banu Cennetoğlu) vervielfältigt und an öffentlichen Orten in der ganzen Welt installiert, darunter der Baseler Bahnhof, Plakatwände in Amsterdam, eine Wand in Los Angeles, Litfaßsäulen in Berlin, ein öffentlicher Bildschirm auf dem Dach des Marmara Pera Hotels in Istanbul, die Liverpool Biennale in Großbritannien etc. Im Rahmen der Ausstellung Über/Sehen. Bildregime der Migration wird die Liste im Herbst 2023 in Duisburg vor der cubus kunsthalle, gezeigt.

UNITED for Intercultural Action
UNITED List of Refugee Deaths (campaign ‘Fortress Europe No More Deaths’), 2023
.pdf-Datei, 98 Seiten

Infos und Kontakt: unitedagainstrefugeedeaths.eu – listofdeaths@unitedagainstracism.org

 


Partner:innen und beteiligte Institutionen

  • Käthe Hamburger Kolleg/GCR21, Universität Duisburg-Essen
  • Gerhardt Mercator Graduiertenkolleg, Universität Duisburg-Essen
  • Institut für Kunst und Materielle Kultur, TU Dortmund
  • Kunsthistorisches Institut, Universität Bonn

Zur Ausstellungseröffnung laden wir Sie herzlich am Freitag, 13.10.2023 um 17:00 Uhr, in die cubus kunsthalle, duisburg, ein.

Die Ausstellung geht von der Überzeugung aus, dass Bilder von Migration und Flucht nie einfach nur Repräsentationen sind, sondern immer in bestimmten Kontexten mit bestimmten Absichten produziert werden. Sie entstand aus verschiedenen Forschungsperspektiven an vier Universitäten (Käte Hamburger Kolleg/GCR21, UDE, Gerhardt Mercator Graduiertenkolleg, UDE, Institut für Kunst und Materielle Kultur, TU Dortmund und Kunsthistorisches Institut, Universität Bonn) und bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Kunst und gesellschaftlichem Diskurs. Dabei teilt das kuratorische Team seine interdisziplinären Forschungsergebnisse und tritt in einen prozessorientierten Dialog mit einer Vielzahl anderer Perspektiven, etwa von Künstler*innen, Filmemacher*innen, Aktivist*innen.

Über/Sehen zeichnet einige Wege der Produktion, der Speicherung, der Zirkulation und des Handelns von Bildern nach, um immer noch vorherrschende eurozentrische Sichtweisen auf Flucht und Migration zu hinterfragen und so neue Perspektiven zu eröffnen. Ausgestellt werden über 50 Fotografien aus verschiedenen Genres sowie Filme, Illustrationen und künstlerische Installationen. So wird ein Spektrum von Bildern der Migration abgedeckt, das dem Spannungsfeld von Macht und Empowerment Rechnung trägt. Es werden sowohl Problematiken wie die Gefahr der Viktimisierung als auch Potentiale für gesellschaftspolitische Visionen aufgezeigt.

Grußworte      Prof. Dr. Karen Shire
Prodekanin für Universitätskultur, Diversität und Internationales, Universität Duisburg-Essen (UDE)

                        Prof. Dr. Sigrid Quack
Direktorin Käte Hamburger Kolleg/Centre for Global Cooperation Research, UDE

Einführung      Elza Czarnowski
Kuratorisches Team, KHK/Centre for Global Cooperation Research, UDE


Heinz Josef Klaßen Vom Tanken und Leben im Ruhrgebiet • 13.08.-08.10.2023

Heinz Josef Klaßen – Vom Tanken und Leben im Ruhrgebiet • Malerei. Fotografie. Skulptur.

13.08.-08.10.2023

cubus kunsthalle, duisburg


Die erste Ausstellung von Bildern des Ruhrgebiets fand in der cubus Kunsthalle Duisburg im September 2020 unter schwierigen Umständen statt. Thematisiert wurde neben formalen Aspekten wie Technik, Bildaufbau und stilistische Einordnung besonders die optimistische Farbigkeit, die einen Gegensatz zum früheren Farbmodus des Schwarz- Weiß bildet. Diese besondere Farbigkeit wie auch das Verhältnis von Malerei und Fotografie zu einander ist weiterhin nachvollziehbar, doch das Jetzt ist für mich, der den dritten Krieg in Europa miterleben muss, auch in weiterer Hinsicht eine elementare Katastrophe. Kunst ist immer mehrwertig. Die in meinen Arbeiten schon früh angemahnte Achtsamkeit im Umgang mit dem Kulturgut des Menschen enthält in der Zuordnung meiner paradigmatischen Bildwelt in die Gruppierung entsprechender Problemfelder nicht nur einen entschiedenen Hinweis, sondern auch die Begründung für das Versagen. So ist auch der gewählte Titel durchaus doppelsinnig formuliert.

Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag, dem 13. 08.2023 um 16:00 Uhr laden wir Sie herzlich ein.


So ist das jetzt – 100 Jahre Duisburger Künstlerbund • 05.05.23 – 11.06 23 Ausstellungseröffnung um 19 Uhr in Kombination mit einer After-Show-Party „Art & Wine“

So ist das jetzt – 100 Jahre Duisburger Künstlerbund

Zum 100-jährigen Jubiläum des Duisburger Künstlerbunds wir laden wir Sie herzlich zur Ausstellungseröffnung am Freitag, dem 5. Mai 2023 um 19 Uhr in die cubus kunsthalle ein. Die Ausstellung umfasst Werke von allen 21 Mitgliedern:

Alexander Voß • Andrè Schweers • Andrea Bender • Barbara Deblitz • Britta Lauer • Elisabeth Höller • Eugen Schilke • Fee Brandenburg • Friederike Huft • Inke Boje • Joachim Poths • Klaus Florian • Michael Kiefer • Ralf Raßloff • Regine Strehlow-Lorenz • Roger Löcherbach • Sigird Beuting • Ulrike Walthemathe • Vera Herzogenrath • Walter Schernstein • Wolf Lipka


Zum dritten Mal gastiert der Duisburger Künstlerbund mit einer umfangreichen Ausstellung in der cubus kunsthalle, vom 05.05. bis 11.06.2023, anlässlich seines mittlerweile 100-Jährigen Bestehen. Wenn das kein Grund zum Feiern ist. Feiern Sie mit uns und den Künstlern die Eröffnung der Ausstellung mit einem großen Künstlerfest in der cubus kunsthalle, duisburg und im cafe museum, in dem Sie ein Buffet erwartet.
Neben weiteren Ausstellungen und Aktionen mit verschiedenen Themenschwerpunkten im gesamten Stadtgebiet – es wird eine Performance, einen Kunstrundgang, ein Künstlergespräch, eine Podiumsdiskussion, einen Vortrag und Großplakate im öffentlichen Raum geben – erscheint auch ein einzigartiges Künstlerbuch!

Das Rahmenprogramm in der cubus kunsthalle:

Fr, 05.05.2023, 19:00 Uhr
  • Eröffnung
  • Begrüßung durch Dr. Claudia Schaefer, Direktorin der cubus kunsthalle
  • Grußworte der Stadt Duisburg durch Edeltraut Klabuhn, Bürgermeisterin der Stadt Duisburg
  • Einführung in die Ausstellung durch Roger Löcherbach, Vorsitzender des DKB
Es geht weiter mit einem großen Künstlerfest
Der Garten der Vergänglichkeit ist während des Festes ebenfalls geöffnet!
Zudem findet schon ab 18 Uhr im OG der cubus kunsthalle die erste Veranstaltung der neuen Reihe des cubus Even Teams statt: „Art&Wine“

Rahmenprogramm

  • Fr, 26.05.2023, 18:00 – 20:00 Uhr: Podiumsdiskussion
  • Sa, 03.06.2023, 15:00-16:30 Uhr: Kunst in Duisburg – Belastung oder Gewinn?
  • So, 04.06.2023, 15:00h: Duisburgs berühmte Frauen – Performance Inken Boyé


Diese Programmübersicht finden Sie aktuell mit Verlinkung zu

den Veranstaltungsorten auf unserer Homepage

www.duisburger-kuenstlerbund.de

„Ich überlege, mein Bauch entscheidet“ Heinrich Strunk – Nachlassausstellung • 14.05-11.06 23

Heinrich Strunk • 14.05 – 11.06 2023

Alle hinterlassenen Kunstwerke können durch eine Spende von 5-100 Euro erworben werden. 60% der Spenden fließen an die Duisburger Tafel.

Zur Ausstellungseröffnung laden wir Sie herzlich am Sonntag, dem 14.05 2023 um 15 Uhr in die cubus kunsthalle ein.


Zum Leben des Künstlers

Am 05.02.2023 fand das erste ernsthafte Gespräch mit Kai Toss über einen möglichen Ausstellungstermin für den gesamten Nachlass von Heinrich Strunk in der cubus kunsthalle statt. Am darauffolgenden Tag steht die Ausstellung fest: Anfang Mai bis zum 11.06.2023! Möglich gemacht haben dies Kai Toss und Heinrich Strunks langjähriger Freund und Nachlassverwalter Uwe Loss, der den Künstler bereits 1977 an der Duisburger Hochschule kennengelernt hat und der ihm bis zu seinem Tod und darüber hinaus verbunden ist.

Heinrich Strunk (1949 bis 2016) war ein leiser, sensibler Künstler, der das Rampenlicht eher scheute. Er arbeitete immer lieber im Verborgenen, in der Heimlichkeit seines Hinterhofateliers in Duisburg Neudorf. Dennoch konnte ich ihn manchmal davon überzeugen, am alljährlichen stattfindenden Kunstmarkt in der cubus kunsthalle teilzunehmen.

Wir freuen uns sehr darauf seinen Nachlass nun in großem Umfang zeigen zu können.

Heinrich Strunk, 1949 im oberschlesischen Zabrze geboren und mit 17 Jahren in die Bundesrepublik übergesiedelt, machte in den Jahren 1967 bis 1969 eine Ausbildung zum Lichtreklamehersteller. Von 1973 bis 1980 studierte er erst an der damaligen Duisburger Gesamthochschule „auf Lehramt“ und nach dem ersten Staatsexamen von 1982 bis 1990 dann Kommunikationsdesign an der Essener Universität. Anschließend machte er sich selbstständig und arbeitete fortan als freier Künstler. Strunks künstlerische Vorliebe galt der freien Malerei und der Zeichnung. Nach Aussage von Uwe Loss infolge einer Ausstellung im Duisburger SG1 war Strunk ein Vielarbeiter, „sehr produktiv und diszipliniert, was seine Kunst betraf.“ Das Machen war ihm dabei stets wichtiger, als das Ausstellen.

Anlässlich einer Ausstellung im Künstlerhaus an der Goldstraße, die kurz nach seinem Tod von Duisburger Künstlern organisiert wurde, schrieb Peter Klucken in der Rheinischen Post über ihn: “Strunk war kein Künstler, den man in eine Schublade stecken konnte. Wer die vielen kleinformatigen Bilder betrachtet, die nun im Künstlerhaus ausgestellt sind, wird bisweilen an Paul Klees scheinbar kindlich gemalten Werke erinnert, die es allerdings in sich haben. Auch bei Strunk, der ein Design-Studium absolviert hatte, stößt man erst bei genauerem Hinsehen auf das Hintergründige, nur scheinbar Naive.“

Strunk verbindet in seinem Malprozess immer das Innere mit dem Äußeren. Angeregt von der Einfachheit der Formensprache des Einzelnen zur Gesamtheit und Komplexität des Ganzen. Manche Bilder erinnern an Kinderzeichnungen, andere an Art Brut.  Dazu formulierte der Künstler folgendes: „Mit einem Auge nach Außen sehend, mit dem anderen nach Innen. Das Außenauge leitet das Gesehene nach Innen und schafft oft mächtig Eindruck. Mit dem Innenauge beobachte ich, wie sich der neue mit früher gesehenen Eindrücken verträgt, verbindet, korrespondiert, widerspricht oder partout nicht vertragen will. Über solche Paarungen, Abneigungen und Streitfälle, Verbindungsketten, Rhythmen und Kontrapunkte, harte Akzente und stille Umarmungen male ich Bilder.“

Die Ausstellung zeigt, dass der Umgang mit Künstlernachlässen noch nicht zufriedenstellend gelöst werden konnte. Die obwohl mehrere Vorstöße dazu landesweit und kommunal durch die Kulturbetriebe unternommen wurden. Für viele Hinterbliebene ist es eine bedeutende Aufgabe. Aber auch das sich Trennen und sich von den Arbeiten lösen ist ein langer Prozess. Manche Nachlässe werden bewahrt, landen in Kellern, viele aber auch auf dem Sperrmüll. Die Familie und Freunde von Heinrich Strunk gehen einen anderen Weg. Sie ermöglichen mit dieser Ausstellung, dass Heinrich Strunks Werke weiterleben und viele Menschen mit ihnen in Kontakt treten können. In der Ausstellung können die Werke gegen eine Spende von interessierten Freunden und Besuchern erworben werden. Für jeden ist eine Erinnerung oder ein Kennen- und Schätzenlernen erschwinglich, denn die Spenden fangen bei 5 € pro Din A 4 Arbeit an und sollten 100 € nicht überschreiten.

Bravo, so, wie ich Heinrich Strunk kennen lernen durfte, wäre dies ganz in seinem Sinne gewesen!


Gernot Schwarz

freischaffender Fotograf
1955 geboren in Duisburg Homberg
lebt und arbeitet seit 2011 in Duisburg Ruhrort
ist Gründer des „Ruhrorter Fotoclubs“, der Foto EDITION Ruhrort und des STUDIOS 37
Gernot Schwarz hat das, was einen guten Fotografen ausmacht. Er sieht Dinge, die andere nicht bemerken und weiß, diese in Szene zu setzen. Unbeirrbar und mit der Überzeugung die richtige Einstellung und den ultimativen Ausschnitt gewählt zu haben, drückt er oft unbemerkt und mit einer Sicherheit, die seines Gleichen sucht, auf den Auslöser. Jeder Schuss ist ein Treffer, der uns Betrachter mitten ins Herz trifft. Warum sieht dieser Fotograf mehr als die anderen sehen? Könnte man sich fragen. Doch mit dem Sehen ist es wie mit allen Dingen, man muss es ein Leben lang schulen und manche haben die Intuition und das Talent und andere lernen es nie. Nicht von ungefähr hat Gernot Schwarz den Namenszusatz „das Auge von Ruhrort“ erhalten. Just dieser Gernot Schwarz wurde von Kai Toss, dem Hauptinitiator der Heinrich Strunk NachlassAusstellung eingeladen, das Künstler Atelier zu besuchen – natürlich mit seiner Kamera. Und es gab kein Halten mehr. Schwarz fotografierte mit dem ihm eigenen Blick auf die Dinge alles, was ihm wichtig war. Hauptsächlich die kleinen, scheinbar unscheinbaren Dinge, in denen sich doch das Große widerspiegelt. So, wie im richtigen Leben.
Seine Farbfotografien hängen in der NachlassAusstellung gleichberechtigt neben den Malereien Heinrich Strunks und vermitteln die Authentizität des Künstlerateliers, in dem all die ausgestellten Werke entstanden sind. Zwei Ausstellungen in Einer, zwei Künstler, die sich nie persönlich kennengelernt haben, die sich aber in der außergewöhnlichen Atmosphäre des Ateliers nahegekommen sind.
Danke, Gernot für Deine wunderbaren Fotos.

        

„An den Grenzen des Anthropozän“ I Cho alias Claus Henning Obst I featured by Becker Schmitz & Scarlett Schauerte – 20. Mai – 21. August 2022 I Eintritt frei I

„An den Grenzen des Anthropozän“ 

Cho alias Claus Henning Obst

featured by Becker Schmitz & Scarlett Schauerte

20. Mai – 14. August 2022  

mi-so 14-18h

Eintritt frei

weitere Termine:

Performace Becker Schmitz: „Indermediales Kunstwerk mit Projection Mapping“ am 25.+ 26.06 und am 2. + 3.07.2022 jeweils von 16-18h

Performance mit Scatlett Schauerte: „Die Beerdigung uns Auferstehung von 1000 Handys“ am 14.08.2022 um 15h

Ukaine Event in der Raum Installation „Remember Butscha“ am 08.07.2022 um 19h

In der Ausstellung ist die Bodeninstallation „Remember Butscha“, 2022 zu sehen, die CHO spontan anlässig des Kriegsgeschehens mitten in Europa wenige Tage vor der Eröffnung (20.05.2022 begonnen hat und die schrittweise erweitert wird.
Die Serie von Bodenarbeiten dokumentiert in künstlerisch verfremdet Form, wie Menschen, Frauen, Kinder und Männer eben noch in dem Vorort von Kiew gesund Fahrrad fahren oder einkaufen gehen und wenige Minuten später erschossen auf der Straße liegen. Als Künstler und politische Menschen finden wir, dass diese schrecklichen Ereignisse leider nach über 100 Tagen Krieg schon wieder aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt werden. Das darf nach unserer Auffassung aber nicht passieren, weil es sich um einen zentralen Wendepunkt der neueren Geschichte Europas handelt. Ohne das Bewusstsein für diesen Wendepunkt können wir die Herausforderung der Zukunft nicht meistern.
Darum fordern wir viele Menschen, auch bekannte Persönlichkeiten auf, den Boden der cubus kunsthalle mit ihrem liegenden Schatten zu beehren. Die Schattenrisse am Boden stehen stellvertretend für die Personen, die in Butscha und anderen Orten der Ukraine umgebracht wurden. Die Serie „Remember Butscha“ ist also eine MitMachAktion, die möglichst durch viele Teilnehmer ergänzt werden soll. Bisher haben bereits einige Freunde, sowie die Fotografin Petra Müller und der Dichter Heinz Flischikowski ihren Umriss „gespendet“;
Infos Zur Ausstellung:

„Seid fruchtbar und mehret euch, füllt die Erde, unterwerft sie und waltet über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die auf der Erde kriechen!“ So steht es in der geläufigen und textlich durchaus problematischen Bibelübersetzung (Genesis 1,28).

Um den so verstandenen göttlichen Auftrag kreist das Denken von Cho, denn der Versuch des Menschen, die Erde derart zu unterwerfen, ist erkennbar sowohl der Erde als auch dem Menschen schlecht bekommen. Für den Künstler ein legitimer Grund, dass Menschen in seinen Bildern zumindest zurücktreten.

Auch der von der Naturwissenschaft eingeführte Begriff „Anthropozän“ drückt aus, dass der Mensch zum entscheidenden Faktor für geologische, archäologische, biologische und klimatische Entwicklungen geworden ist. Cho nimmt diesen Gedanken auf und versucht, die derzeit noch bestehenden Grenzen des Anthropozän aufzeigen. Das sind für ihn Orte und Zustände, die noch nicht der vollständigen Macht es Menschen unterliegen. Daher zeigen seine Werke die Magie von Fauna und Flora, die in unserer menschengemachten, also anthropozänen Welt immer mehr verloren geht. Menschengemachte Objekte und Computer gewinnen in unserem Leben immer mehr Bedeutung. Der Bezug zur Natur geht dem modernen Menschen zunehmend verloren. Der Künstler will vermitteln, dass dies nicht zwingend ist, nicht immer so war und es auch noch Gegenden der Welt gibt, wo das nicht so ist, etwa in seiner zweiten Wahlheimat Costa Rica.

Er erliegt dabei nicht der Versuchung, die Natur zu romantisieren, als heile friedliche Welt zu zeigen. Dabei ist er sich durchaus bewusst, dass zur Natur neben Größe und Schönheit auch Schrecklichkeit und Grausamkeit gehören. Dies thematisiert er etwa in dem Bild mit dem schon fast ironischen Titel „Die Romantik des Dschungel“. Zu den Naturgewalten gehören neben der Gefahr durch Raubtiere auch Vulkane, Erdbeben, Hurrikane, Überschwemmungen, Erdrutsche etc. Der Mensch wird dadurch auf seine Kleinheit reduziert und erlebt seine eigene Verletzlichkeit.

Umgekehrt beschäftigt sich Cho mit der Hybris der Menschen, wenn er in einem Bild die Landung von Kolumbus in Südamerika darstellt. In dem fast wandfüllenden Bild „Conquista Zopilote – Der Raubzug des Geiers“ zeigt er sowohl die Schönheit des Kontinents als auch die Heuchelei der Konquistadoren, die vorgaben, Gott zu dienen und doch nur nach Gold jagten.

Befragt, warum er sich mit diesen Entwicklungen der Menschheitsgeschichte beschäftigt, antwortet Cho:
 „Wenn ich über die Grenzen des Anthropozän hinweg schaue, kann ich trotzdem nicht so tun, als ob es nicht existiere. In einem dialektischen Verständnis muss man also gleichzeitig das Anthropozän und seine Grenzen reflektieren. Darum ist meine Darstellung stets ironisch bzw. dialektisch konstruiert. Wenn ich die noch vorhandenen Enklaven der Natur zeige, vergesse ich doch nie, dass wir in einer menschen-, maschinen- und computergemachten Welt leben. Das drückt sich darin aus, dass ich in meine Bilder verschiedene Computertechniken einfließen lasse, z.B. – Fehlfarben, Pixelierungen, nicht kohärente Farbüberlagerungen, Fenster (also Bild im Bild), Piktogramme, Distorsionen im Sinne partieller Zerstörung des Bildes. Mein Ziel ist also nicht eine romantische Naturmalerei im Sinne eines Henri Rousseau, sondern eine sozusagen postmoderne Malweise des Computerzeitalters, die ihre eigenen Grenzen reflektiert.“

Mit der Natur in einem weiteren Sinne beschäftigt sich der Künstler auch in seiner Serie „maps“, wo er die Gestalt unseres Planeten selbst thematisiert. Seine verfremdeten Satellitenbilder und Landkarten zeigen, dass auch die Oberfläche der Erde ein Ort magischer Zeichen und dramatischer Einschreibungen ist. So zeigt er zum Beispiel im Bild „Drift B15“ das Abbrechen eines riesigen Eisfeldes in der Antarktis, ohne dass sofort der moralische Zeigefinger erhoben wird. Der Betrachter muss seine Konsequenzen selber ziehen.

In der Maltechnik will Cho ebenfalls neue und postmoderne Wege beschreiten. Dazu gehört zum Beispiel, dass er bewusst die Grenze zwischen Malerei und Fotografie verwischt. Ein ganzer Saal der cubus kunsthalle zeigt auf Acrylglas gedruckte Arbeiten des Künstlers, die als Malerei erscheinen und doch auf Fotografien basieren. Viele dieser Arbeiten behandeln brisante zeitgenössische Themen, etwa das starke Eindringen elektronischer Medien in die zwischenmenschliche Kommunikation.

Auch viele der gemalten Kunstwerke von Cho sind auf Acrylglas gemalt, wobei er die alte Technik der Hinterglasmalerei wieder zum Leben erweckt hat. Der Künstler liebt diese Art des Malgrundes, weil er mit dieser Technik unglaublich intensive Farben hervorbringen kann. Außerdem entspricht die glatte Oberfläche den Sehgewohnheiten des modernen Menschen, der an die Betrachtung von Handydisplays, Computerbildschirmen, Fernsehern und Viewing Screens gewöhnt ist.
Zwischen diesen beiden diametral gegenüberstehenden Polen, der Natur und der digitalen Welt, die beide gleichsam gegenüberliegende Grenzen des Anthropozän beschreiben, muss sich der Mensch neu definieren und seinen weiteren Weg bahnen. Die Ausstellung „An den Grenzen des Anthropozän“ will zu dieser Reflektion beitragen.

Dr. Claudia Schaefer
cubus kunsthalle, duisburg
basierend auf den Gedanken des Künstlers

KUNSTMARKT 2020 #restartafterlockdown I 4.12.2020 – 4.2.2021 I Über 60 Duisburger künstlerische Positionen I Onlineverkauf hier

Kunstmarkt 2019, Ausstellungseröffnung: 8.12.19 um 16 Uhr. Öffnungszeiten: 8.12.19 – 31.1.20, mi-so: 14h-18h, Eintritt frei!

Über 60 Duisburger künstlerische Positionen

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25 jähriges Jubiläum am Standort Kantpark

Öffnungszeiten:

8.12.2019 – 31.1.2020

Mittwoch – Sonntag 14:00 Uhr – 18:00 Uhr

  • Eintritt frei – 

Auch in diesem Jahr bietet die cubus kunsthalle zu ihrem 25-jährigen Jubiläum im innerstädtischen Skulpturenpark, dem  Kantpark,  wieder Duisburger Künstlern und Künstlern aus den Nachbarregionen ein Forum, Ihre aktuellen Arbeiten parallel zum Duisburger Weihnachtsmarkt einem breiten Publikum vorzustellen.

Der Duisburger Kunstmarkt in der cubus kunsthalle findet alljährlich über den Jahreswechsel hinaus statt und ist zu einem festen Bestandteil im jährlichen Kulturprogramm geworden. Er bietet vorrangig der Duisburger Künstlerschaft eine Möglichkeit ihre aktuellen Arbeiten einem breiten Publikum vorzustellen. Der Kunstmarkt gibt so jedes Jahr einen Überblick über das künstlerische Schaffen in unserer Stadt. Die gute Resonanz der Kunstmärkte in den vergangenen Jahren, zeigt, dass sich Kontinuität auszahlt und Besucher aus den angrenzenden Städten in unsere Stadt kommen, um die hier ausgestellte Kunst zu sehen und im Idealfall auch erwerben. Die Kunstwerke belaufen sich preislich zwischen 50 und 500 € spannen den Bogen über Malerei, Grafik, Zeichnung, Fotografie zur Skulptur und Plastik.

Der Kunstmarkt wird am Sonntag, dem 8.12.2019 durch den Kulturdezernenten der Stadt Duisburg, Herrn Thomas Krützberg, eröffnet und ist dann mi-so von 14-18 h bei freiem Eintritt geöffnet.

Am 15.12.2019 findet unter der Leitung von Miriam Bastisch ein Mosaikworkshop, in dem jeder Teilnehmer diese alte Kunsttechnik erlernen kann und eine eigene Mona Lisa mit nach Hause nehmen kann. Kostenbeitrag incl. Material 20 €. Anmeldung unter 0203-26236

Besonderer Dank geht an die Sparkasse Duisburg, die den Kunstmarkt seit Anbeginn unterstützt und an das Kontor Duisburg für die mediale Kooperation!

PIMP, MEIN ZEUG // Workshop Upcycling // 28. und 29.9 ab 14 – 18 Uhr //

Pimps, mein Zeugs ein Upcycling –  MitMachWochenendworkshop

Projekt: Kulturrucksack-Projekt

Alter:  ab  10 bis  14 Jahren

Leitung: Katharina Nitz

Ort: im Schüleratelier der cubus kunsthalle

Anmeldung: cubus kunsthalle 0203 / 26236 oder unter: info@cubus-kunsthalle.de

+ Die Teilnahme ist kostenlos und begrenzt +

Deine Lieblingsjeans ist jetzt endgültig zu klein? Deine Shampooflasche in deiner Lieblingsfarbe leer? Vielleicht wird ein Stiftebecher daraus, eine Handtasche, eine Rakete, ein kleines Pflanzbeet, …
Komm vorbei und erwecke deine alten Lieblinge / Schätze zu neuem Leben.
Auch aus ungeliebten alten Dingen lässt sich Neues schaffen!…