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CANTOS – Rainer Bergmann • 24.03-30.04. 2023

Zur Ausstellungseröffnung laden wir alle Interessierte am 24.03.2023 um 19:00 Uhr in die cubus kunsthalle ein, Frau Gisela Luther-Zimmer führt in die Ausstellung ein.

RABE – Rainer Bergmann

CANTOS

24.03. – 30.04.2023

Malen ist Ringen um neuen Ausdruck Anmerkungen zur Kunst von RABE Rainer Bergmann

Der 1943 in Tiengen/Hochrhein geborene RABE Rainer Bergmann ist ein sich ständig neu erfindender Künstler. Die cubus kunsthalle zeigt nun eine retrospektive Ausstellung, die RABE Bergmanns umfangreiches  und so unterschiedliches Werk würdigt.

Ausgebildet an der Kunstakademie Stuttgart schuf er zunächst Stahl- und bemalte Gipsplastiken, die an dünnen Drähten und Bändern aufgehängt wurden. Für den Studenten war die Staatsgalerie Stuttgart ein vielbesuchter Ort, und Oskar Schlemmer, Max Beckmann und Otto Dix waren die Künstler, mit denen sich RABE Bergmann auseinandersetzte. 1968 ging er als

Stipendiat der Studienstiftung an die Düsseldorfer Akademie, in die Stadt mit der damals bundesweit lebendigsten künstlerischen Szene. Seit dieser Zeit lebt RABE Bergmann als Maler und Bildhauer abwechselnd in Duisburg und Italien. Nach dem Umzug ins Ruhrgebiet entstanden zunächst narrative Objekte und Zeichnungen mit regionalen Bezügen. Parallel dazu auch großformatige Ölbilder, die in einer subjektiven Formensprache und surreal-realistischer Manier Themen aus dem Alltag aufgreifen. In ihnen spielt der Gegensatz zwischen seiner naturnah geprägten Heimat und dem industriell geprägten Wohnort Duisburg als Folie für erlebte Umbrüche und Widersprüche eine große Rolle. Veränderung sowohl im thematischen Bereich seiner Kunst wie in den technischen Möglichkeiten war RABE Bergmann immer ganz besonders wichtig. Es entstanden Zeichenserien und Ölkreideschabungen, die er „Blaupausen“ nennt. Danach arbeitete Bergmann wieder verstärkt als Bildhauer und schuf Arbeiten aus Betonguss, die mit gefundenen Artefakten verbunden werden. Ob bei Bildern, Zeichnungen oder Plastiken – immer sind RABE Bergmanns Arbeiten in einer charakteristischen subjektiven Formensprache ein prozesshaftes Befragen der Wirklichkeit. Das führt oft dazu, dass seine Werke ambivalente und wandlungsfähige Emotionen hervorrufen. Dass es RABE Bergmann immer wieder um den „Innenraum“ seiner Figuren geht, der vom Betrachter mit eigenen Erfahrungen abgeglichen werden kann, zeigen auch seine letzten Arbeiten. Bei ihnen handelt es sich um Zeichnungen und Monotypien. Sie sind teilweise sehr dunkel, ja schwarz gehalten und zeigen trotz vieler kleinteiliger Details einen spontanen, gestischen Duktus. Mit ganz reduzierten Mitteln spricht so eine ungeheure Kraft und Wucht aus diesen Blättern. Es ist in letzter Zeit viel Erinnertes, Kindheit, Jugend und Familie, was ihn beschäftigt. Diese autofiktionalen Darstellungen nutzt RABE Bergmann zur Rekonstruktion der eigenen Erinnerung und zur Auseinandersetzung mit der immer aktuellen Frage um die Essenz des Realismus in der Kunst. Trotz seines langen künstlerischen Arbeitens ist RABE Bergmann ein junger, suchender und kämpfender Künstler geblieben. Dabei geht es ihm immer um den kreativen Prozess, um neue Formulierungen bei maximaler Konzentration des Dargestellten ob in der Malerei, der Zeichnung oder der Bildhauerei. Wohin er führt, weiß man nicht. Das macht den Reiz und gleichzeitig auch die Schwierigkeit aus! Man darf gespannt sein, welche Inhalte und welche Technik RABE Bergmann in Zukunft umtreiben. (Gisela Luther-Zimmer)